Die Geschichte des Flugplatzes
Karlsruhe-Forchheim und was sich sonst noch
ereignete
Im Jahr 1964:
Bereits im Juli 1964, nach der
ersten Landung einer viermotorigen Verkehrsmaschine
(9)
des Typs De Havilland "Heron"
Link mit Bild, (Kennzeichen D-CASE) der Charterfluggesellschaft
"Südflug
International" , plante die
Flughafen GmbH den Ausbau zu einem Verkehrslandeplatz.
Voraussetzung hierfür war eine flugsicherungstechnische Anlage
und eine 1000 Meter lange befestigte Start- und Landebahn. In
einer Versammlung vom 22. September 1964 wehrten sich die
Bürger Forchheims energisch gegen eine Ausweitung des Flugplatzes. Der
Karlsruher Stadtrat wies jedoch alle Einsprüche als
unbegründet zurück.
Im Jahr 1965:
Im August 1965 erfolgt der
Abschluss eines Zusatzvertrages, der die 1000 Meter-Startbahn
genehmigte, indem die bisherige Graslandebahn durch eine
asphaltierte Start- und Landebahn für Flugzeuge bis zu 30
Tonnen ersetzt wurde. Außerdem erhielt die Flughafen GmbH das
Gelände für die bisherigen Betriebsgebäude und zur Erstellung
einer zweiten Flugzeughalle als Eigentum zugewiesen. Als
Gegenleistung wurde Forchheim im Jahr 1966 an das städtische
Wasserwerk im Mörscher Wald angeschlossen. Eine Leitung, die
beim Tannenweg unter der Bahnlinie und im Heckelweg bis zur
Schwarzwaldstraße verläuft, versorgt auch heute noch den nördlichen
Wohnbereich von Forchheim. Zu derFlugplatzvereinbarung
mit der Stadt gehört auch die
Einleitung der Forchheimer Abwässer (105 Liter pro Sekunde) in
den städtischen Schwemmkanal. Jedenfalls wäre ohne das Wasser
von Karlsruhe die Erschließung des 45ha großen Baugebiets
Forchheim-Nord, vom Rheinberg bis zur B 36, unmöglich
gewesen.
Dem Forchheimer Gemeinderat muss
man damals hinsichtlich des Flugplatzes eine weitsichtige
Kommunalpolitik bestätigen. Die Stadt Karlsruhe hat ihre
Verpflichtungen aus dem Vertrag erfüllt.
Die Weitsicht der
Kommunalpolitiker kann man 1999 nicht erkennen. So hat man dem
Abriss des gesamten Flugplatzes zugestimmt und eine
Zustimmung zum Bau von 4 leer stehenden Messehallen erteilt,
welche seit Eröffnung der Messe satte 10 bis 13
Millionen Euro Verlust pro Jahr generieren. Für die Bürger
Rheinstettens hat die Beendigung derFlugplatzvereinbarungeine
Erhöhung des Wasserpreises und eine Erhöhung der
Abwassergebühren gebracht.
Die Gesamtfläche des
Flugplatzes, für den die Flughafen GmbH jährlich 50 000 DM
Pacht an die Gemeinde Forchheim (später Rheinstetten) zahlte,
betrug rund 64 ha. Die Fläche bestand aus den ehemaligen
Allmendgewannen der Haidenstücker im Norden, der Pfriemen- und
Pferchäcker, auf denen der Ginster wuchs und Schafe weideten,
aus den Spitzäckern und einem Teil des Allmendheck. Ferner
gehörten zum Flugplatz die Privatgewanne der Radäcker und
Straßenäcker, auf denen die Flugzeughallen standen, und im
Norden die Privatäcker des Haidenort und das Gewännle der
Magsamenäcker, so genannt, weil dort Mohn angebaut
wurde.
Im Jahr 1965:
Die unten gezeigte Bücker 181
(4) ist der tschechische Nachbau der Bücker 181 mit der Typenbezeichnung
Zlin 381. Die auf dem Bild zu sehende Maschine war das erste Schulflugzeug,
das der Luftfahrtverein der Reservisten von einem Würzburger Vorbesitzer gekauft
hat. Es trug das Kennzeichen D-EHUB. Das interessante dabei: Der Besitzer der
Maschine im Jahr 2011 ist Ryan Wubben aus Madison, Wisconsin, USA,
das Flugzeug hat aktuell die Kennung N-94245. Er hat sich bei mir gemeldet.
Deshalb von hier aus ein Gruß nach Wisconsin: " Greetings
to Ryan from Rheinstetten !! "
Im Jahr 1965:
05.09. Großflugtag in Karlsruhe-Forchheim unter der
Schirmherrschaft des
Oberbürgermeisters der Stadt Karlsruhe, Günther Klotz.
Eine besondere Attraktion waren die Flugvorführungen
einer
Boeing 727-100 (mit dem Namen Karlsruhe) der Lufthansa u. a. mit einem langsamen Überflug mit ausgefahrenem
Fahrwerk und einem schnellen Überflug
(9)
mit über 800km/h über den Platz.
(1)
Die Boeing 727 bei der Vorführung am Großflugtag
Im Jahr 1965:
07.09. Auf dem Flugplatz
Karlsruhe-Forchheim beginnen die Ausbauarbeiten. Die Piste wird auf 950 m Länge und 30 m Breite befestigt.
Die Zurollbahnen werden ebenfalls mit 12 m Breite befestigt. Nach Einbau der Nachtflugbefeuerung ist der Flugplatz zugelassen
bis 5,7 t, mit Sondergenehmigung bis 20 t Höchstabfluggewicht.
Im Jahr 1966:
Am 26.Juni 66 fand der Flugtag "Aktion Gute Tat" (
hier ein Bericht
der Tageszeitung ) unter Mitwirkung der
Tschechischen Kunstflugstaffel mit 4 Zlin 525 unter Leitung von Ladislav Bezag,
dem damaligen Weltmeister, Herrman Geiger, dem Gletscher Piloten, Albert Ruesch,
dem Altmeister des Schweizer Kunstfluges,
Reine Lacour - französiche Kunstflugmeisterin, Marcel Charolais
- französischer Kunstflugmeister, Filmartist Arnim
Dahl, Heinz Emmler, Herbert Greb, Sepp Böhler - dem Gletscherspringer mit seinem Schäferhund (Fallschirm), H. Eckert mit Fieseler Storch, der Burda Staffel
und vielen anderen bekannten Akteuren statt. Eine " Noratlas "
(Transportflugzeug, siehe Bild unten) der Bundeswehr landete anlässlich dieses Flugtages als erstes größeres
Flugzeug auf der gerade fertig gestellten Landebahn. Schirmherren diese Flugtages waren der
damalige Karlsruher Oberbürgermeister Klotz und General Trautloft. Beide landeten
mit einer Dornier DO27 zu diesem Anlass in Karlsruhe-Forchheim.
(4) Eine Nord 2501
"Noratlas" der Bundeswehr landete als erstes größeres
Flugzeug zur Einweihung auf der neuen befestigten Landebahn. Beeindruckende 32m
Spannweite rollen hier zur Parkposition.
Im
nachstehenden Video: Noratlas Flugvorführung
(Hinweis: Fremdvideo von Youtube Nutzer
taisdhoi )