DIE ZEIT

Im Lufttaxi zum Baden

Die beiden deutschen Lufttaxiunternehmen, die „Deutsche Taxiflug" und die „Nahluft" haben ihre Bäderdienste in diesem Jahr erweitert. Die „Nahluft" hat ihren Schwerpunkt nach Kiel gelegt und fliegt aus Kiel täglich im Bedarfsverkehr nach Flensburg, Wyk auf Föhr und Helgoland. Dreimal täglich verkehren die sechssitzigen Do 27 zwischen Hamburg und Kiel und schaffen damit günstige Verbindungen auch für den Hamburger Badefluggast.

Die „Deutsche Taxiflug" mit dem Hauptsitz in Mannheim fliegt hingegen hauptsächlich von Hamburg nach Helgoland. Jetzt, am 13. Juni, nahm sie den Bedarfsflugdienst von Hamburg nach Wangerooge, Langeoog, Norderney, Juist und Borkum, ferner von Hamburg nach St. Peter und auf die Insel Föhr auf. Ebenfalls aus Hannover, Bremen und Düsseldorf haben Badefreudige nunmehr gute Gelegenheit, die Ostfriesischen Inseln mit der „Taxiflug" zu erreichen. Eine Verbindung nach Helgoland wird für alle anderen Gäste, die nicht aus Hamburg direkt an die rote Felseninsel fliegen können, in Wangerooge garantiert. Beide Lufttaxiunternehmen setzen auf der Helgoland-Route ausschließlich zweimotorige Maschinen ein.

Außer dem „Seebäderdienst" stellen beide Gesellschaften wichtige Flugverbindungen zwischen mehreren Stadteil der Bundesrepublik her, die von den großen Luftfahrtgesellschaften nicht beflogen werden. Die „Nahluft" zum Beispiel fliegt im täglichen Bedarfsdienst von Düsseldorf über Köln/Bonn nach Luxemburg, von Bremen nach Düsseldorf, von Düsseldorf über Hannover nach Braunschweig, Die „Taxiflug" bietet schließlich tägliche Flugverbindungen zwischen Luxemburg— Saarbrücken und Frankfurt sowie Frankfurt— Mannheim— Karlsruhe und Baden/Oos. Einige weitere Flugverbindungen zwischen dem Ruhrgebiet und den Ostfriesischen Inseln stellte am 15. Juni die „Nahluft" von Dortmund über Osnabrück, und am 17. Juni von Essen über Münster her.

Darüber hinaus fliegen beide Fluggesellschaften im Charterverkehr jeden gewünschten Flugplatz in Westeuropa an. Die Preise für diese Charterflüge hängen vom Typ des Flugzeugs ab. Bei beiden Gesellschaften sind die Flugstundenpreise für Charterflüge gleich hoch. Eine sechssitzige einmotorige Do 27 zum Beispiel kostet für eine Flugstunde 255 Mark. während eine achtsitzige zweimotorige „Piaggio" je Flugstunde 575 Mark kostet. Ein Teil der Maschinen ist für den Blindflug ausgerüstet.

Manchmal helfen die Maschinen der „Nahluft" auch den großen Fluggesellschaften aus, indem sie bei Ausfall einer Verkehrsmaschine die eiligsten Fluggäste an den gewünschten Ort schaffen. /. P.

DIE ZEIT, 1961

26/1961